„Wir haben Zeit bis 2045, um klimaneutral zu werden“ ? wirklich?
Klimaneutral bis zum Jahr 2045 – das ist eine Maßgabe, die sich aus politischen und ökonomischen Erwägungen ergeben hat.
Dabei wird betrachtet,
– was den Menschen besonders in den Industriestaaten an Veränderungen zuzumuten ist, ohne das es Aufstände gibt
– was der Wirtschaft ohne Gewinneinbußen möglich ist.
Mit der Erwärmung der Temperatur auf der Erdoberfläche hat das nur untergeordnet zu tun:
Entscheidend für die Erwärmung der Atmosphäre ist nicht das politisch oder wirschaftlich Machbare, sondern
die Menge an Treibhausgasen, die weiterhin in die Atmosphäre abgegeben werden.
Dazu das Umwelt-Bundesamt:
„Der Anstieg der globalen mittleren Oberflächentemperatur (GST, „laufender Mittelwert“ über 20 Jahre) im Vergleich zum vorindustriellem Niveau wird wahrscheinlich Anfang der 2030er Jahre den Wert von 1,5°C erreichen, und zwar in allen untersuchten Emissions-Szenarien (SSP1-1.9 bis SSP3-7.0), im Hochemissions-Szenario SSP5-8.5 sogar früher. Einzelne Jahre werden diesen Wert noch im aktuellen Jahrzehnt überschreiten. In allen fünf Szenarien steigt die GST im Vergleich zum vorindustriellen Niveau bis mindestens 2050 weiter an (auf 1,6°C bis 2,4°C). Im SSP1-1.9 sinkt die GST bis 2100 wieder ab auf 1,4°C, in allen anderen Szenarien steigt sie bis 2100 weiter an (auf 1,8°C bis 4,4°C).“
(UmweltBundesamt, IPCC-Bericht: Klimawandel verläuft schneller und folgenschwerer)
Zu erwarten ist also eine Temperatur-Erhöhung von 2,4°C bis 4,4°C.
Wieso kann man also sagen, wir hätten Zeit mit der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045,
wenn bis dahin die Erderwärmung deutlich über 1,5°C gestiegen sein wird?
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