Wohnraum ohne Naturzerstörung

SWR Wissen: „Das Ende der Neubaugebiete“, Film 44 Min, 30.11.2023
Wohnraum für Alle
– das muss kein Traum bleiben. Wenn wir die bereits verfügbaren Flächen in Dörfern und Städten nutzen, können wir den benötigten Wohnraum schaffen, ohne gleichzeitig Äcker, Wiesen und Wälder zu versiegeln. Der Film zeigt, wo und wie wir auf alten Flächen neues Wohnen schaffen können – gut für uns und für die Natur.
„Es ist ein Dilemma: Denn dringend wird mehr Wohnraum gebraucht, doch dafür werden wertvolle Äcker, Wiesen und Wälder im Rekordtempo zu Bauland. Ein Flächenfraß, der Grundwasser, Nahrungssicherheit, Biodiversität und Klimaschutz gefährdet – Umweltfaktoren, die mit unversiegelten Freiflächen verbunden sind. Wie und wo lässt sich jenseits wertvoller Naturlandschaft Platz für mehr Wohnraum finden?

Die Wissenschafts-Doku zeigt, dass es Flächen für Wohnraum gibt, ohne dass dafür weitere Neubaugebiete auf der grünen Wiese erschlossen werden müssen. Forschende am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung haben diese wertvollen Wohnraum-Flächen im Bestand entdeckt. Allein auf den vorhandenen Brachen und Baulücken innerorts könnten in Deutschland bis zu drei Millionen Wohneinheiten geschaffen werden. Leerstehende Häuser und Bürogebäude noch nicht mitgerechnet. Dieses enorme Potential wird jedoch bisher kaum genutzt.“
(Das Ende der Neubaugebiete, Film von Jörg Wolf)

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Der § 13b des BauGB regelte ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für Bebauungspläne an Orsträndern. Er trat in Kraft, um die Schaffung von Wohnraum zu vereinfachen. In vielen Kommunen konnten dadurch Baugebiete ohne Umweltprüfung ausgewiesen werden.

Der neue § 215a BauGB regelt, dass die Gemeinden eine sogenannte umweltrechtliche Vorprüfung umsetzen müssen. Falls diese Vorprüfung Anhaltspunkte für erhebliche Umweltauswirkungen ergibt – und nur dann – muss eine vollständige Umweltprüfung gemacht werden, teilte das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) mit. Die sonstigen Erleichterungen des vereinfachten Verfahrens bleiben bestehen – etwa der Verzicht auf die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung und das Absehen des Gebots der Entwicklung des Bebauungsplans aus dem Flächennutzungsplan.

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Dazu passt auch der Film im ZDF: Schluss mit dem Traum vom Eigenheim? – 13 Fragen, 15.11.2023
„1. Muss endlich Schluss sein mit dem Traum vom eigenen Haus?
2. Warum habt ihr euch für ein neu gebautes Einfamilienhaus entschieden?
3. Warum hält sich der Traum vom Einfamilienhaus so hartnäckig?
4. Ist der Flächenverbrauch in Deutschland zu hoch?
5. Bist du für ein Verbot von Einfamilienhäusern?
6. Bereust du den Hausbau?
7. Sind Mehrfamilienhäuser klimaschonender als Einfamilienhäuser?
8. Kann man Einfamilienhäuser auch umweltschonend bauen?
9. Warum wird nicht viel stärker nachverdichtet?
10. Was kann die Politik tun, um sie Situation zu verbessern?
11. Können wir uns darauf einigen, dass alle für ihren Flächenverbrauch und ihren CO2-Fußabdruck individuell bezahlen müssen, dass finanziell Schwächere aber unterstütz werden, damit nicht nur Reiche in Einfamilienhäusern wohnen können?
12. Können wir uns darauf einigen, dass wir den Fokus auf die Bestandsimobilien lenken müssen, Einfamilienhäuser aber auch weiterhin gebaut werden dürfen?
13. Können wir uns darauf einigen, dass neue Häuser möglichst nachhaltig gebaut werden müssen, wir nachverdichten und eine Transformationsagentur schaffen, um den Bestand zu mobilisieren?“
(ZDF – 13 Fragen: Schluss mit dem Traum vom Eigenheim?)

 

Das Ende der Neubaugebiete?