Wissenschaftsplattform Klimaschutz (WPKS) / IPCC-Weltklimarat / Klima-Modelle / Sachverständigenrat für Umweltfragen SRU /
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung WBGU                 

Deutscher Wetterdienst DWD
Was wir 2023 über das Extremwetter in Deutschland wissen

STAND DER WISSENSCHAFT ZU EXTREMEN WETTERPHÄNOMENEN
IM KLIMAWANDEL IN DEUTSCHLAND

KERNINFOS ZUM EXTREMWETTER IN DEUTSCHLAND IN FÜNF SÄTZEN

1. DIE GLOBALE ERWÄRMUNG ERHÖHT GENERELL DIE WAHRSCHEINLICHKEIT FÜR DAS AUFTRETEN BESTIMMTER EXTREME.
2. DIE ZUNAHME VON HITZEWELLEN IST ZWEIFELSFREI EINE FOLGE DER GLOBALEN ERWÄRMUNG.
3. DIE HÄUFIGKEIT VON TROCKENPHASEN IST GESTIEGEN.
4. KEINE AUSGEPRÄGTEN VERÄNDERUNGEN DER WINDGESCHWINDIGKEITEN.
5. NEUE DATENQUELLEN ERLAUBEN BESSERE BEWERTUNGEN VON SCHADENSRISIKEN DURCH STARKREGENEREIGNISSE.

……………….

Zusammenfassung
Die Autoren und Herausgeber sehen in Folge der globalen Erwärmung starke Veränderungen
bei extremen Wetterereignissen. Dabei kommt es sowohl zu regionalen Verlagerungen, in deren
Folge extreme Wetterereignisse in Gebieten auftreten, in denen diese bisher nicht aufgetreten
sind. Ebenso kommt es innerhalb von Regionen – wie Deutschland – zu einer Zunahme von
extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen und eine Abnahme anderer extremer Wetter-
ereignisse wie beispielweise strenge Fröste. Die Autoren und Herausgeber bewerten die
Entwicklung im Bereich der Temperaturen übereinstimmend als eindeutig und wissenschaftlich
abgesichert sowie in den Folgen als sehr gravierend.“
( Deutscher Wetterdienst / Extremwetterkongress (2023): : Was wir 2023 über das Extremwetter in Deutschland wissen. Offenbach am Main, Deutschland)

 

Wissenschaftsplattform Klimaschutz (WPKS)

Die Plattform unterstützt die Bundesregierung bei Umsetzung und Weiterentwicklung der deutschen Langfriststrategie zum Klimaschutz mit wissenschaftlicher Expertise.

Zentraler Baustein dieser langfristigen Strategie ist neben dem Klimaschutzprogramm 2030 ist der Klimaschutzplan 2050, in dem der wissenschaftliche Begleitprozess beschrieben ist.
Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG): § 9 Klimaschutzprogramme, Abschnitt 3 Klimaschutzplanung: „„(3) Für jedes Klimaschutzprogramm bezieht die Bundesregierung in einem öffentlichen Konsultationsverfahren Länder, Kommunen, Wirtschaftsverbände und zivilgesellschaftliche Verbände sowie die Wissenschaftsplattform Klimaschutz und wissenschaftliche Begleitgremien der Bundesregierung ein.“

Lücken in der deutschen Klimapolitik 27.03.2023

Herausforderungen für eine wirksame Langfriststrategie

In der Stellungnahme identifizieren die Lenkungskreismitglieder der WPKS sechs Themenfelder, die mit der mittel- und langfristigen Klimapolitik bearbeitet werden müssen. Darüber hinaus unterbreiten sie Vorschläge für die wissenschaftliche Politikberatung.

„Im Klimaschutzgesetz [§4, Anlage 2] sind Sektorziele zur Einsparung von CO2 vorgegeben. Es gibt aber keine langfristigen strategischen Überlegungen, wie wir diese Sektorziele bis zur Klimaneutralität 2045 erreichen wollen“, erläutert Professorin Dr. Sabine Schlacke, Co-Vorsitzende des Lenkungskreises der WPKS anlässlich der Übergabe der Stellungnahme „Lücken in der deutschen Klimapolitik“ an die Bundesregierung. „Die schnell aufgestellten Sofortprogramme einzelner Ministerien bei Verfehlen der jeweiligen Sektorziele haben nur eine kurzfristige Wirkung, benötigt wird ein langfristiger Transformationsplan zur Klimaneutralität“, so Schlacke weiter. Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, stellvertretender Vorsitzender der WPKS ergänzt: „Es geht darum, klimarelevante Emissionen weltweit zu senken. Der dafür notwendige Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energieträgen muss so gestaltet werden, dass globale Krisen diesen Prozess nicht aufhalten. Vorausschauende politische Planung und Gesetzgebung sind dafür unerlässlich.“

Um diese Lücken in der deutschen Klimapolitik zu schließen, hat der Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Klimaschutz in seiner Stellungnahme konkrete Themen identifiziert, die für die mittel- und langfristige Klimapolitik relevant sind:

  • Sozial gerechter Klimaschutz und vorsorgende Sozialpolitik,
  • Akzeptanzsicherung durch Kommunikation und Partizipation,
  • Industriepolitik und internationale Kooperation,
  • nachhaltige Finanzwirtschaft für die Transformation,
  • zukunftsfähiges Klimarecht sowie
  • CO2-Entnahme aus der Atmosphäre.

(WPKS, Lücken in der deutschen Klimapolitik, März 2030)
WPKS, Lücken in der deutschen Klimapolitik Download der Stellungnahme als PDF

Das Klimaschutzprogramm 2030

„Die Aufgaben der Wissenschaftsplattform Klimaschutz werden im Klimaschutzprogramm 2030 beschrieben. Dort heißt es:
„Die von der Bundesregierung eingerichtete Wissenschaftsplattform Klimaschutz wird die Weiterentwicklung und ggf. Ergänzung der deutschen Langfriststrategie Klimaschutz (aktuell niedergelegt im Klimaschutzplan 2050) sowie des vorliegenden und ggf. zukünftiger Klimaschutzprogramme begleiten. Sie wird Expertisen und Bewertungen zu klimaschutzrelevanten Themen bereitstellen und somit Wissen zur Orientierung und für Entscheidungen der Bundesregierung generieren. Der Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform steht über den Dialog in entsprechenden Gremien im regelmäßigen Austausch mit der Bundesregierung … sowie mit der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft …“
Quelle: Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050, BMU, Seite 170, hier gekürzt“
(WPKS, Das Klimaschutzprogramm 2030)
Das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 als PDF

 

IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change – Weltklimarat

Das IPCC ist sowohl ein wissenschaftliches als auch ein zwischen-staatliches Gremium
Deutsche Übersetzungen aller Berichte

 

Sechster IPCC-Sachstandbericht 2022 

Der Sechste IPCC-Sachstandsbericht (AR6) besteht aus drei Bänden, für die jeweils eine Arbeitsgruppe (WG) zuständig ist, und einem übergreifenden Synthesebericht:

  • WG I – Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels
  • WG II – Folgen des Klimawandels, Anpassung und Verwundbarkeit
  • WG III – Minderung des Klimawandels
  • Synthesebericht – Kernbotschaften der drei WG-Bände und der aktuellen Sonderberichte (SR1.5 (1,5 °C globale Erwärmung), SROCC (Ozean und Kryosphäre), SRCCL (Klimawandel und Landsysteme))

Der IPCC stellt (jeweils in englischer Sprache) ein Factsheet und ein Erklärvideo zum Sechsten Sachstandsbericht zur Verfügung.

Der am 20.03.2023 veröffentlichte Synthesebericht (SYR) des Weltklimarates IPCC (AR6) fasst die in den Sachstands- und Sonderberichten der Wissenschaft in einem „nichttechnischen, für die politische Entscheidungfindung geeigneten Stil zusammen und behandelt ein breites Spektrum politisch relevanter, aber politisch neutraler Fragen.“
Auf der website der deutschen Koordinierungsstelle des IPCC gibt es eine Übersetzung der Hauptaussagen des Berichts AR6.
Dazu: Press Briefing bei „science media center germanyAbschluss-Statement Prof. Dr. Matthias Garschagen (LMU München): „Wir sehen den Klimawandel auch hier bei uns viel, viel stärker als vor achteinhalb Jahren. Wir spüren die Auswirkungen. Wir wissen, dass die Auswirkungen mit jedem bisschen Erwärmung massiv ansteigen werden. Und gleichzeitig haben wir es noch in der Hand, dagegen vorzugehen und das Allerschlimmste abzuwenden. Aber dieses Fenster schließt sich und dabei sind die nächsten Jahre wirklich entscheidend.“ (press briefing 20.03.2023)

 

Veröffentlichung einer Aktualisierung der neuesten Einschätzung des IPCC-Sachstandberichtes 2022 „AR6“ durch die Zeitschrift „ESSD“:

(Quelle: „ESSD“ 08.06.2023, Zeitschrift zur Veröffentlichung von Artikeln über Original-Forschungsdaten(sätze), die die Wiederverwendung hochwertiger Daten zum Nutzen der Erdsystemwissenschaften: Indikatoren des globalen Klimawandels 2022 )

„Indikatoren des globalen Klimawandels 2022:
jährliche Aktualisierung großräumiger Indikatoren
zum Zustand des Klimasystems und des menschlichen Einflusses“


Earth System Science Data (ESSD) ist eine internationale, interdisziplinäre Zeitschrift zur Veröffentlichung von Artikeln über Original-Forschungsdaten(sätze), die die Wiederverwendung hochwertiger Daten zum Nutzen der Erdsystemwissenschaften fördert. Die Herausgeber ermutigen zur Einreichung von Originaldaten oder Datensammlungen, die von ausreichender Qualität sind und das Potenzial haben, zu diesen Zielen beizutragen. Die Zeitschrift verfügt über Abschnitte für Artikel in normaler Länge, kurze Mitteilungen (z. B. zu Ergänzungen von Datensätzen) und Kommentare sowie Übersichtsartikel und Sonderhefte.

„Diese erste jährliche Aktualisierung konzentriert sich auf Indikatoren im Zusammenhang mit der Erwärmung des Klimasystems und reicht von Treibhausgasemissionen bis hin zu Schätzungen der vom Menschen verursachten Erwärmung und dem verbleibenden Kohlenstoffbudget. In den kommenden Jahren könnten diese Bemühungen auf andere Indikatoren ausgeweitet werden, einschließlich globaler Niederschlagsänderungen und damit verbundener Extremwerte. …..
Die Indikatoren in dieser ersten jährlichen Aktualisierung geben wichtige Einblicke in das Ausmaß und die Geschwindigkeit der globalen Erwärmung. Dieses Papier bietet die Grundlage für ein Dashboard von Klimaindikatoren, das direkt auf IPCC-Methoden basiertrückführbar auf Berichte, die im Rahmen des AR6-Zyklus veröffentlicht wurden. Wir verwenden Datensätze, die zwischen der Veröffentlichung der IPCC-Berichte regelmäßig aktualisiert werden können. Beachten Sie, dass weitere ähnliche Initiativen im Gange sind, um andere AR6-Zyklusprodukte zu aktualisieren. Beispielsweise wird die Weiterentwicklung des WGI Interactive Atlas (Gutiérrez et al., 2021) im Rahmen des Copernicus Climate Change Service (C3S) entwickelt und weist potenzielle Verbindungen und Synergien mit dieser Initiative auf, die in Zukunft untersucht werden.
Unser längerfristiges Ziel ist es, sowohl den Klimawandel als auch methodische Verbesserungen zwischen den IPCC-Berichtszyklen genau zu verfolgen und so Konsistenz und Bewusstsein zu schaffen. …..“
(„ESSD“ 08.06.2023: Indikatoren des globalen Klimawandels 2022 )

 

 

Sonderbericht des Weltklimarates IPCC 2018

Wesentlichen Aussagen dieses Berichtes:

  • Um die Erderwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen, ist eine radikale Reduktion der Treibhausgasemissionen weltweit und
    insbesondere schon bis 2030 erforderlich.
  • Die bestehenden Klimaschutzzusagen innerhalb der „national festgelegten Beiträge (NDC´s)“ unter dem Übereinkommen von Paris  sind dafür nicht ausreichend.
  • Eine Überschreitung der Erwärmung um mehr als 1,5°C und die Abhängigkeit von CO2-Entzug aus der Atmosphäre im großen Maßstab können nur vermieden werden, wenn die globalen CO2-Emissionen deutlich vor 2030 zu sinken beginnen.
  • Der Weltklimarat benennt eine mögliche Menge an CO2, die noch in die Atmosphäre abgegeben werden darf.
    Damit ist ein weltweit gültiges  „CO2-Budget“  bestimmt, nämlich die Menge an CO2, die global ab 2018 noch freigesetzt werden kann, um mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eine globale Erwärmung über eine definierte Grenze hinaus zu vermeiden:
420 Giga-Tonnen Kohlendioxid
so groß war das zulässige CO2-Budget zu Beginn des Jahres 2018,

damit die Temperatur-Erhöhung die 1,5 Grad-Grenze nicht übersteigt.


Durch die Jahresmengen der weltweiten CO2-Emissionen aus 2018 – 2020 ist das Budget auf 306 Giga-Tonnen geschrumpf
t !
Jede Erhöhung der atmosphärischen CO2-Konzentration führt zur
Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur
gegenüber dem aktuellen Stand!
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Wer steckt hinter dem Weltklimarat?

Der IPCC wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. Ziel war es der UN zufolge aufzuklären, welche Gefahren vom Klimawandel ausgehen und wie die Welt darauf reagieren könnte. ….
Für den IPCC arbeiten Tausende Wissenschaftler aus der ganzen Welt als Autorinnen und Gutachter. Die Forscher werden nach IPCC-Angaben nicht dafür bezahlt. Zudem sind Regierungen von 195 UN-Mitgliedstaaten Teil des IPCC. Zusätzlich sind rund 170 weitere UN-Institutionen und internationale Organisationen als Beobachter zugelassen.  …
Im Auftrag des IPCC fassen Forscherinnen weltweit und regelmäßig in Berichten den aktuellen Kenntnisstand zu den Folgen und Risiken der globalen Erwärmung zusammen. Zudem informiert der IPCC über Gegenstrategien und bewertet die Lage wissenschaftlich. ….
(Handelsblatt, Kai Thomas, Wer steckt hinter dem Weltklimarat?, 23.03.2023)

 

Klima-Modelle

Was sind Klimamodelle?
Klimamodelle sind umfangreiche Computerprogramme, die dazu verwendet werden, die künftige Entwicklung des Klimas auf Basis bestimmter Annahmen zu berechnen. Diese Annahmen werden zu Treibhausgasszenarien zusammengefasst. Im Ergebnis entstehen Klimaprojektionen. Projektionen sind keine Prognosen oder Vorhersagen („dies wird geschehen“), sondern „wenn-dann“ Aussagen: „Wenn dieses ⁠Szenario⁠ eintrifft, dann könnte das geschehen…“. Sie bilden die Grundlage für die Bewertung von Risiken und Chancen künftiger Klimaänderungen sowie für die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen.
……..
Gibt es auch regionale Klimamodelle für Deutschland?
Klimamodelle auf globaler Ebene haben häufig eine sehr grobe Auflösung (ca. 100*100 km), sind also räumlich recht ungenau. Damit die Klimaprojektionen für Deutschland besser nutzbar sind, werden die Modelle mittels regionaler Klimamodelle bis hin zu einer Auflösung von ca. 25* 25 km und weniger lokal spezifiziert. ………

Wie wird mit Unsicherheiten umgegangen?
Zukunftsprojektionen und -szenarien beinhalten immer Unsicherheiten. Selbst wenn Klimamodelle die physikalischen und chemischen Zusammenhänge in der ⁠Atmosphäre⁠ sehr genau abbilden könnten, würden Unsicherheiten verbleiben. Unsicherheiten entstehen aus begrenztem Systemwissen, z.B. bei der Entstehung von Gewitterwolken oder der Land-Ozean-Atmosphäre-Kopplung, begrenzten Daten und begrenzten Rechnerkapazitäten. Zudem sind sozioökomische Zukunftsszenarien zu künftigem Bevölkerungswachstum, ökonomischer und sozialer Entwicklung, technologischen Veränderungen, Ressourcenverbrauch und Umweltmanagement immer mit nicht vorhersehbaren Entwicklungen, wie beispielsweisen technologischen Sprüngen, ökonomischen Krisen oder sozialen Katastrophen wie Kriegen, verbunden. Darüber hinaus werden Klimaprojektionen immer unsicherer, je weiter der betrachtete Zeitpunkt in der Zukunft liegt und je kleiner die betrachtete Region ist.

Um mit dieser ⁠Unsicherheit⁠ umgehen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie groß die Spannbreite der Möglichkeiten ist. Diese Spann- oder Bandbreite kann mithilfe von Ensembles, die aus einer Vielzahl von Klimamodellergebnissen gebildet werden, eingeschätzt werden. …..
(Umwelt-Bundesamt: Klimamodelle und Szenarien, 22.04.2022)

Regionale Klimamodellierung
„Es gibt eine starke Nachfrage von Entscheidungsträgern und Anwendern aus der Praxis nach zeitlich und räumlich hochaufgelösten Informationen zum Klimawandel. Diese werden auf regionaler und lokaler Ebene sowie auf unterschiedlichen Planungshorizonten für Aktivitäten zur Anpassung an den Klimawandel benötigt. GERICS ist daher an unterschiedlichen Forschungsprojekten- und aktivitäten beteiligt, mit dem Ziel, ein besseres Verständnis zu Klimawandelprojektionen zu erlangen sowie Modelle und Methoden zu entwickeln, um Klimawandelinformationen auf der lokalen Skala bereitstellen zu können.“
(GERICS Climate Service Center Germany (Helmholtz-Zentrum hereon), Regionale Klimamodellierung)

 

Sachverständigenrat für Umweltfragen – SRU

Der SRU berät seit 1972 die Bundesregierung und ist damit eine der ältesten Institutionen wissenschaftlicher Beratung für die deutsche Umweltpolitik.

Der Rat begutachtet die Umweltbedingungen in Deutschland. Dabei weist er auf Fehlentwicklungen hin und zeigt Möglichkeiten auf, diese zu korrigieren. Hiermit unterstützt er die Urteilsbildung aller umweltpolitischen Akteure sowie der Öffentlichkeit. Der SRU ist unabhängig und arbeitet interdisziplinär. Er bestimmt seine Themen selbst. Mitglieder des Rates sind sieben Professorinnen und Professoren mit besonderer Umweltexpertise, die unterschiedliche Fachdisziplinen vertreten. Sie werden von der Bundesregierung für vier Jahre ernannt.

Stellungnahme 15.06.2022:
Wie viel CO2 darf Deutschland maximal noch ausstoßen?
Fragen und Antworten zum CO2-Budget
das Gutachten als PDF

Im „Umweltgutachten 2020“
nimmt der Sachverständigenrat u.a. Stellung zu der Frage,
unter welchen Bedingungen und ob überhaupt noch das Pariser Ziel „möglichst unter 1,5 Grad Celsius“
erreicht werden kann.
Der Sachverständigenrat gibt sich mit der Interpretation zufrieden, 1,75 Grad entspreche der im Pariser Text gemachten Aussage,
die Erwärmung solle deutlich unter 2 Grad Celsius liegen, was bei 1,75 Grad gegeben sei.
Der Sachverständigenrat missachtet damit die Aussage des Pariser Abkommens von 2015,
dass Anstrengungen zu unternehmen seien, um die Erwärmung nicht über 1,5°C steigen zu lassen!

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Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung (WBGU)
– Globale Umweltveränderungen –

als unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium der deutschen Bundesregierung

Hauptgutachten 2011: Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation
Der WBGU begründet in diesem Bericht die dringende Notwendigkeit einer post-fossilen Wirtschaftsweise, zeigt zugleich die Machbarkeit der Wende zur Nachhaltigkeit auf und präsentiert zehn konkrete Maßnahmenbündel zur Beschleunigung des erforderlichen Umbaus.
(das Gutachten im PDF-Viewer ansehen)

zu den Sondergutachten des WBGU

Der WBGU hat in einer Reihe von Gutachten aufgezeigt, wie sich die zureichende Energieversorgung der Menschheit, der wirksame Schutz der Erdatmosphäre  und der faire Lastenausgleich innerhalb der Staatengemeinschaft gleichzeitig bewerkstelligen lassen. Dafür muss allerdings die Politik in großem Stile handeln, die Wirtschaft in kühner Weise investieren und die Gesellschaft entschlossen an einer neuen Industriellen Revolution mitwirken.
Der WBGU-Ansatz weist drei Kernelemente auf: 1. die klare Ausweisung von nachhaltigen Rahmenbedingungen («Leitplanken») für jegliche Strategie; 2. den expliziten Entwurf von Umbauszenarien für das Weltenergiesystem, welche jene Leitplanken beachten; 3. die unzweideutige Benennung der erforderlichen völkerrechtlichen und strukturpolitischen Maßnahmen.           "Vertiefung"
(Rahmstorf und Schellnhuber: Der Klimawandel S. 100)

weiter: 12. Wie verhalten sich die Öl- und Gas-Förderfirmen?

zurück: 10. Was machen Regierungen, um den Klimawandel zu stoppen?

(C) Ed Hawkins (University of Reading) Deutschlands Temperaturen im Überblick bei wetter.de