Wie schnell müssen / können in der Gesellschaft Veränderungen verwirklicht und umgesetzt werden,
die den Klima-Wandel nachhaltig stoppen können?

Viele Politiker:innen sagen,
die Problematik „Klimawandel“ müsse und könne nur „sozial-verträglich“ gestaltet werden.
Panik sei nicht angebracht, man könne nichts überstürzen.
Nun – seid 1992 (Rio-Konferenz) sind es 30 Jahre Zeit zum Handeln gewesen!

Politiker sagen   „sozial-verträglich“,
meinen oft eher „Wahl-Ergebnis-tauglich“

Politiker brauchen Macht, um ihre Positionen durchzusetzen.
Diese Macht erhalten sie zum einen durch Fachwissen,
aber ganz maßgeblich durch viele Wählerstimmen.
So geht es häufig besonders im letzten Jahr vor der nächsten Wahl darum,
nichts zu fordern, dass die Wähler vergraulen könnte.
Ein Jahr vor der Wahl versuchen sie, möglichst wenig klare Entscheidungen zu treffen und
lassen sich nicht festlegen
auf konkrete, nach der Wahl noch
gültige Grenzwerte und Vereinbarungen
.
Dieses Verhalten ist in allen Parteien, die regieren wollen, gleichermaßen zu beobachten.

Sozial-verteilungsgerecht
ist  ein wichtiger Aspekt !

Der Klimawandel kann nur gestoppt werden,
wenn es sehr zeitnah gravierende Veränderungen in der Gesellschaft gibt
– in der Wirtschaftsweise, in der Infrastruktur, in den Wohnformen … –

Diese Veränderungen können dann gelingen, wenn die
Erfordernisse der Veränderung
mit den Bedürfnissen der Menschen
in Einklang
gebracht sind.

Sozial-verteilungsgerecht kann es also nur werden,
wenn es gerecht ist!

Solange überwiegend unternehmerisch-wirtschaftliche Interessen
für die Politik einseitig tonangebend sind,
wird die Entwicklung weder „ökologisch-verträglich“ noch „sozial-verträglich“ sein.

Wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse in der Klimaforschung gibt es in hohem Maße.
Was aus meiner Sicht deutlich fehlt,
ist soziologisch-politische Forschung zu eben dem Thema
„sozial-verteilungsgerechte Gestaltung der Gesellschaft
unter Berücksichtigung klimatechnischer Erfordernisse.“

   Müssen die  
   „wissenschafts-orientierten“ Vorgaben  
   „Klimaneutralität bis 2035“  

   die höchste Priorität haben?  

Den wissenschaftlichen Studien zu Folge ist klar,
dass eine Klimaneutralität im Jahr 2050 deutlich zu spät kommt.

     Dennoch nimmt die Politik in Europa
diese seit
2018 veröffentlichten Forschungsergebnisse nicht auf    
     und ergänzt nicht den noch ungenügenden Erkenntnisstand im Pariser Übereinkommen von 2015   

Eines ist sicher:

Das Treibhausgas Kohlendioxid – freigeworden durch fossile Verbrennung,
wird in der Atmosphäre keine Rücksicht darauf nehmen,
wann notwendige Veränderungen möglicherweise „sozial-verträglich“ sein könnten.

Es werden enorme Kosten entstehen, um den Klima-Wandel zu stoppen.
Entweder investieren wir diese Kosten jetzt und stoppen so den anthropogenen Klimawandel,
———
oder es entstehen später viel höhere Kosten,
um dann die Folgen der Klimaveränderung zu finanzieren.

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(C) Ed Hawkins (University of Reading) Deutschlands Temperaturen im Überblick bei wetter.de