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Der Erd-Überlastungs-Tag

Der ökologische Fußabdruck misst,
wie viel der Erd-Fläche wir für unser Lebensstil in Anspruch nehmen.

Wie viel Fläche braucht eine einzelne Person, ein Haushalt, ein Unternehmen oder gar eine ganze Stadt, Region oder Nation für ihren Ressourcenverbrauch? Das soll mit dem ökologischen Fußabdruck gemessen werden. Diese Größe lässt sich für eine Einzelperson, ein Unternehmen, eine Stadt, Nation, Region oder einen Haushalt bestimmen und wird klassischerweise in globalen Hektar angegeben.
Globale Hektar ist eine Maßeinheit, die speziell für die Messung der Biokapazität und des ökologischen Fußabrducks entwickelt wurde. Weil verschiedene Flächen verschieden viel Ressourcen hervorbringen können, ist der globale Hektar ein Durchschnittswert aus der biologischen Produktivität auf einem Hektar pro Jahr. 
Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck in Deutschland betrug laut dem Global Footprint Network 2016 ungefähr fünf globale Hektar. Wenn jeder Mensch einen Fußabdruck von fünf Hektar hätte, bräuchten wir rund drei Erden.
Der nachhaltige ökologische Fußabdruck liegt bei 1,63 globalen Hektar pro Person. So viel Fläche dürfte jeder Mensch weltweit in Anspruch nehmen, damit sichergestellt ist, dass auch zukünftige Generationen noch nutzbare Ressourcen haben.
Aber selbst der weltweite Durchschnitts-Fußabdruck pro Person liegt deutlich darüber: Er beträgt 2,75 globale Hektar. Wir bräuchten also umgerechnet 1,7 Erden, um unseren jährlichen Ressourcenbedarf zu decken.“ (utopia.de)

 

Dein ökologischer Fussabdrucktest bei Brot für die Welt

WeltHungerHilfe:
Auf großem Fuß: Was ist der ökologische Fußabdruck?


 

Sehr wichtig auch Dein

Hand-Abdruck      Wasser-Fuß-Abdruck


Die Tasse Kaffee und das Wasser

Überlegungen zur Nachhaltigkeit

 

 


Ökologischer Fussabdruck in Indien

Am klimaverträglichsten leben die armen Landbewohner:innen

„Menschen, die wenig bis gar nichts für den Klimawandel können, sind diejenigen, die den größten Preis dafür zahlen. Ihre Häuser werden überflutet, ihre Ernten fallen aus“, sagte uns ein indischer Partner in einem Interview. „Wieder profitiert eine Handvoll Menschen auf Kosten vieler“.
(Aktionsgemeinschaft Solidatische Welt ASW: Klima-Ungerechtigkeit)

 


Dein ökologischer Fußabdruck bei kindersache des Deutschen Kinderhilfswerks

 

Bundeszentrale für politische Bildung

„Mit Hilfe des Konzepts des ökologischen Fußabdrucks soll die menschliche Nachfrage nach natürlichen Ressourcen berechnet und im zweiten Schritt der Kapazität der Erde gegenübergestellt werden. Anders formuliert zeigt der ökologische Fußabdruck, wie viel biologisch produktive Land- und Wasserflächen ein Individuum, eine Bevölkerung oder eine Aktivität benötigt, um alle konsumierten Ressourcen zu produzieren und die anfallenden Abfälle zu absorbieren. Dabei fließt die Nutzung von Ackerland, Weideland, Waldflächen, Fischgründen und bebauten Flächen sowie die CO2-Absorption in die Berechnung ein. Die Besonderheit bei der Berechnung des ökologischen Fußabdrucks besteht darin, dass die verschiedenen Faktoren zu einer Messgröße – globaler Hektar (gha) – zusammengefasst werden.  …..

Wird nur der Ressourcen-Verbrauch betrachtet, entfällt der weltweit größte ökologische Fußabdruck pro Kopf auf Luxemburg (2012: 15,8 globale Hektar). Zu den Top 10 gehörten zudem Australien (9,3 gha), die USA und Kanada (jeweils 8,2 gha), Singapur (8,0 gha), Trinidad und Tobago (7,9 gha), Oman (7,5 gha), Belgien (7,4 gha), Schweden (7,3 gha) sowie Estland (6,9 gha). Deutschland (5,3 gha) lag 2012 auf Rang 25 der 150 betrachteten Staaten. Auf der anderen Seite der Skala standen Eritrea (0,4 gha), Timor-Leste (0,5 gha), Haiti (0,6 gha), Bangladesch (0,7 gha), Afghanistan, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Malawi, Pakistan (jeweils 0,8 gha) sowie Mosambik und Ruanda (0,9 gha). Insgesamt lag der ökologische Fußabdruck pro Kopf in 93 der 150 betrachteten Staaten über der weltweiten Biokapazität (1,73 gha) – in diesen Staaten war damit die Nutzung der natürlichen Ressourcen (bezogen auf den globalen Durchschnitt) nicht nachhaltig“ (Bundeszentrale für politische Bildung)


Werden die Daten über
die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen einerseits und andererseits der Kapazität der Erde
verglichen, ergibt sich der

Erd-Überlastungs-Tag

Er beschreibt den Tag,
an dem die nachhaltig nutzbaren Ressourcen eines Jahres verbraucht sind.


Er wird jedes Jahr vom Global Footprint Network errechnet und verdeutlicht die ökologischen Grenzen des Planeten.

Der Erdüberlastungstag 2023:

„Der globale Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) 2023 fällt auf den 2. August. An diesem Tag hat die Menschheit alle Ressourcen verbraucht, die ihr eigentlich für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen würden – denn für die natürliche Erneuerung dessen, was die Menschheit seit Jahresbeginn bis heute verbraucht hat, benötigen die Ökosysteme ein ganzes Jahr.
Dass der Tag im letzten Jahr noch auf den 28. Juli fiel und sich somit minimal nach hinten verschoben hat, ist leider weniger ein Grund zum Feiern und vielmehr auf eine Optimierung der Berechnung mit veränderten Datensätzen zurückzuführen. ….“
germanwatch.org: Earth Overshoot Day 2023 )

„Deutscher Erdüberlastungstag in 2023 wieder am 4. Mai

Wenn alle Menschen der Welt so leben würden, wie es in Deutschland der Fall ist, dann wären die natürlichen Ressourcen auf unserem Planeten bereits morgen [am 04.05.2023] aufgebraucht. …. Es wären drei Erden nötig, wenn alle Länder pro Einwohner so viele Naturgüter verbrauchten und Emissionen produzierten wie die Bundesrepublik, teilte die Umweltorganisation Germanwatch mit.  …Die Angaben beruhen auf Berechnungen des Global Footprint Network mit Hauptsitz in den USA. Das Netzwerk berechnet sowohl für jedes Land einen nationalen als auch einen weltweiten Erdüberlastungstag – den sogenannte Earth Overshoot Day, der 2022 auf den 28. Juli fiel. Der Deutsche Erdüberlastungstag fiel im vergangenen Jahr wie in diesem auf den 4. Mai.“
(RedaktionsNetzwerk Deutschland (rnd), 03.05.2023: Ressourcen für 2023 schon verbraucht)

Der globale Erdüberlastungstag 2022 fällt auf den 28. Juli. „Es ist der Tag, an dem die Menschheit alle biologischen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde im Laufe eines Jahres regeneriert, so Berechnungen des Global Footprint Network. Es muss mehr für Klima- und Ressourcenschutz getan werden. Hierzu können neben der Politik auch Verbraucher*innen beitragen. ….
Würden die Ressourcen der Erde zu gleichen Anteilen auf alle Länder gemäß der Zahl ihrer Einwohnerinnen und Einwohner verteilt, hätte Deutschland seinen Anteil im Jahr 2022 bereits Anfang Mai aufgebraucht, so Berechnungen des Global Footprint Network. Ab jetzt leben die Deutschen demnach auf Kosten anderer Länder bzw. auf Kosten zukünftiger Generationen. Auf die globale Bevölkerung hochgerechnet, bräuchte der deutsche Lebensstil die Landfläche von über drei Erden. Das heißt, dass wir in Deutschland die Natur dreimal so schnell nutzen, wie sich Ökosysteme regenerieren können – mit vielfältigen Folgen für die Umwelt, wie unter anderem ⁠Klimawandel⁠, Artensterben oder schrumpfende Wälder.“ ( Umweltbundesamt – Erdüberlastungstag: Ressourcen für 2022 verbraucht )

Der globale Erdüberlastungstag 2021 fällt auf den 29. Juli. Damit sind die nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde fast so früh im Jahr verbraucht wie 2019. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte sich der Erdüberlastungstag 2020 um mehr als drei Wochen nach hinten verschoben. Nun erleben wir den befürchteten Rebound-Effekt, das sprunghafte Wiederansteigen der Emissionen nach dem Höhepunkt der Pandemie. Weiterhin negativ auf das diesjährige Datum hat sich ausgewirkt, dass sich der globale CO2-Fußabdruck im vergangenen Jahr um 6,6% vergrößert hat. Außerdem verursachte die zunehmende Rodung im Amazonasgebiet einen Rückgang der weltweiten Biokapazität der Wälder um 0,5%.

Der Globale Erdüberlastungstag 2020 fällt auf den 22. August. Ab diesem Tag sind die gesamten nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für das ganze Jahr verbraucht. Lag der Erdüberlastungstag 2019 noch am 29. Juli, rückt der Tag wegen der Corona-Krise gut drei Wochen nach hinten. Der Ressourcenverbrauch sinkt 2020 also. Eine nachhaltige Trendwende markiert das jedoch keineswegs: Die Drosselung des Verbrauchs bildet die große wirtschaftliche Not ab, in die Millionen Menschen unverschuldet gelangt sind. (GERMANWATCH)

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