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Die Stadt als Wasserschwamm

Johannes Lohaus, Sprecher der Bundesgeschäftsführung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall:

„Wir müssen unsere Städte umbauen zu sogenannten Schwammstädten.“

„Dahinter verbergen sich ein gezieltes Versickern des Wassers, um den Grundwasserspiegel stabil zu halten, und eine gezielte Begrünung von Dächern und Häuserfassaden.
Diese Begrünung soll Wasser aufnehmen und zurückhalten – wie ein Schwamm. Dieser müsse sich – ganz im Sinne es intelligenten Wassermanagements – vollsaugen können, wie ein natürlicher Wasserspeicher. „Sodass wir dann, wenn die Trockenheit einsetzt, diese Speicher leeren können.“ Dadurch lasse sich in den Städten auch „ein besseres Kleinklima“ schaffen.”
(Deutschlandfunk Kultur, 09.08.2022, aus der Sendung Studio 9 Podcast: Städte müssen zu Schwämmen werden)

“Wir müssen das Wasser in den Städten halten”

Bislang wird Regen schnell aus urbanen Räumen herausgeführt. Dabei könnte ein naturnahes Wassermanagement viele Probleme lösen. Warum wir unseren Umgang mit einer regional endlichen Ressource überdenken sollten – ein Interview mit dem UFZ-Biologen Dietrich Borchardt:
“…….
Gibt es auch Ideen für Wassermanagement mitten in der Stadt?
Derzeit haben wir in den meisten Städten eine Strategie des “schnellen Wassers“. So wird Regenwasser durch Kanäle so schnell wie möglich aus der Stadt herausgeführt, nur ein kleiner Teil in Becken zwischengespeichert. In Zukunft müssen wir bei uns – bedingt durch den Klimawandel – mit mehr Starkregen rechnen. Um die dabei anfallenden Regenwassermengen aufzufangen und Überschwemmungen zu vermeiden, können wir entweder noch größere unterirdische Betonbecken bauen, um das Wasser aufzufangen und es dann abzuleiten. Oder aber wir halten das Wasser gezielt auf Grünflächen und begrünten Dächern zurück, versickern es dann gezielt und unterstützen so einen naturnäheren Wasserkreislauf. Das Gebot der Zukunft muss eine Annäherung an die naturnahen Abflussprozesse aus Verdunstung, Versickerung ins Grundwasser und Abfluss im Gewässer auch in Städten sein. Das wäre ein völliger Paradigmenwechsel zum heutigen Umgang mit Wasser. Wir müssen das Wasser in den Städten halten.  ……”
(HELMHOLTZ, 21-03-2018, Interview: Elena Hungerland: Wir müssen das Wasser in den Städten halten)

Wedels Regenwasserweg

Die Stadtentwässerung Wedel (SEW) macht vorausschauenden Starkregenschutz in der Rolandstadt per Spaziergang erlebbar.

Beim Schwammstadt-Prinzip wird das Wasser an verschiedenen Stellen in der Stadt zurückgehalten und gespeichert, sodass es nicht komplett und zeitgleich in die Abwassersysteme drängt, sondern erst nach und nach.
Anschaulich nachzuvollziehen auf Wedels Regenwasserweg.