Klima-Gerechtigkeit

daraus im Einführungstext von Isabel Armbrust:

„Heute leben wir auf der Nordhalbkugel, wo der Klimawandel vor allem  verursacht wird, (noch) in einer Komfortzone. Im globalen Süden dagegen sind die mutmaßlichen Folgen des Klimawandels längst existenzbedrohend. Dürren, unregelmäßige Regenfälle und Überschwemmungen betreffen  Millionen von Menschen schon seitlahren, ihre Menschenrechte auf Nahrung, Wohnung, Wasser sind nicht mehrgarantiert. Die Geschädigten sind meist Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen, Kastenlose – mithin also genau die Gruppen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen. Diese Schieflage nennen wir Klima-Ungerechtigkeit.“

„Der Klimawandel verstärkt zudem eine zweite globale Ungerechtigkeit: Klimapolitik, die die Folgen klimaschädlicher Produktions- und Konsummuster im Norden und der Schwellenländern ausgleichen will, greift zunehmend auf Land im Süden zu. Baumpflanzungen zur Erreichung vor
Klimazielen werden künftig überwiegend auf Flächen im Globalen Süden erfolgen. Leidtragende werden wiederum Kleinbäuer*innen und Indigene sein, deren Ländereien schon durch Rohstoffabbau, Landgrabbing oder Soja-
pflanzungen unter Druck sind.
Solche sozial ungerechten Entwicklungen verbergen sich hinter der wohlklingenden „Klimaneutralität“, die seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 das zentrale Projekt derWeltgemeinschaft ist.“